MoPo24 hat mich gefragt, wie sich Coronachten von den Vorjahren unterscheidet. Aber statt meiner intimen Bekenntnisse, interessiert wieder nur der Oberdick.
Die ganze Wahrheit:
„Die letzten Jahre war Weihnachten hauptsächlich davon geprägt, die irre Verwandtschaft auszuhalten, den Nachwuchs – und das eigene schlechte Gewissen – mit möglichst vielen Geschenken ruhig zu stellen und den unerträglichen Rest mit Bratensoße, Zuckerguss und Spirituosen zu betäuben. Dieses Jahr bleiben die Schwiegermütter wo sie sind – brühwarmer Altersrassismus und aufgewärmte Kindheitspsychosen bleiben also erspart – man schließt diesbezüglich heimlich Wetten ab, wer den Winter überlebt und wie man das fände. Ob man den eigenen Spross, nach Wochen des pädagogischen Homeschooling-Versagens, noch einmal mit den Verlockungen des Konsums auf die eigene Seite ziehen kann, entscheidet der Paketbote. Voraussichtlicher Liefertermin: 28.12.. Das Bestaunen des Todeskampfes eines Nadelbaums erinnert eher an das unvermeidliche fiebrige Siechen der Welt und das feierliche Versagen unserer Erwählten, als Trost zu spenden. Aber eins ist schonmal klar: Wenn mir Oberbürger Dicks Antlitz wieder in der Bockwurst erscheint, ist auch der letzte Rest Feststimmung dahin.“