SPD und Bündnis 90 / Die Grünen fordern jetzt hartes Durchgreifen am „Assi-Eck“, um ein Alkoholverbot zu verhindern, das keiner will. Vermutlich angefixt vom Erfolgsrezept „Polizeigewalt hat es nie gegeben“ des Haudraufs Olaf Scholz (angeblich Sozialdemokrat) beantragen sie im Stadtbezirksrat Neustadt mehr Polizei, mehr Ordnungsamt und härtere Strafen für Kleinmüllverstöße (sic!). Mit stumpfsinnigem Law&Order-Populismus geifert sich die SPD zur Neustadt-CDU, da sind die rückgratlosen Grünen natürlich dabei.
Zeit für Die PARTEI einzugreifen. Wenn am Eck jemand Uniformen trägt, dann sind das wir. Wenn die aSozialdemokraten mit Alkohol nicht umgehen können, dann müssen halt die Profis ran. Der Ergänzungsantrag unserer Stadtbezirksrätin Brock klärt das ein für alle Mal.
Sie führt aus:
„Nachts mit meinen Freunden an der Ecke.Nachdem wir uns mit billigem Fusel vom günstigen Kecha halb komatös getrunken haben, kaufen wir 2 Gramm Gras und einen Löffel Meth.Letzteren tauschen wir bei den Kiddypunkern gegen etwas Tabak, Papes, Feuerzeug und so weiter ein. Wenn eine Flasche leer geht, schmeißen wir sie in hohem Bogen unter tosendem Applaus und „ey, die Hunde“-Rufen dorthin, wo wir am nächsten Morgen die Schulkinder vermuten. Dann wird uriniert. Ich gehe aus Prinzip nicht mehr zu Hause aufs Klo. Den Natursekt hebe ich mir schön für den Eingangsbereich des Tranquillo auf. „Immer mit der Ruhe“ verspricht die Reklame. Das entspannt mich und ich kann laufen lassen. Unser bester Zielpinkler jedoch ist Horst. Er trifft jeden noch so schmalen Spalt, um in Hauseingände, Wohnungen und Briefkästen zu pinkeln. Wer jetzt noch nicht kotzen muss, war nicht dabei. Mischkonsum halt. Wir verteilen uns schön auf der Kreuzung, um am nächsten Morgen Schiffeversenken mit feinen Damenschuhen zu spielen. Alle fünf Minuten drehen wir die Musik lauter. Unsere Bassboxen haben fullrange und gehen bis Lautstärke 11. Die Playlist beinhaltet alle Klassiker der unhörbaren Musikgeschichte, was aber egal ist, da wir sowieso die Dauerschleife aktiviert haben. Jetzt wird gejamt. Da braucht man Pegel, eh man sich traut. Schilder, Tonnen, Schaufenster – die Welt ist unser Instrument und wir gehen an ihr Limit. Ein paar Anwohner bieten Gesangseinlagen, wir haben den Groove. Wir schreiben unsere Lebensläufe an die Wände, um sie selbst nicht zu vergessen und die ersten suchen sich einen schönen Schlafplatz in Rinnstein und Gebüsch. Fürstlich. Viel besser als ein Bett. Ist ja auch schon fast hell. Da fällt mir ein, dass ich etwas mitgebracht habe. Ich kehre meine Taschen nach außen und Unmengen an Bierdeckeln, Kaugummipapier, Fussel, Katzenkot und Konfetti verteilen sich homogen im Kreuzungsbereich. Da sehe ich das Ordnungsamtauto und es hat mich gesehen. War wohl nicht so cool von mir, aber für 12 Euro hat sich der Abend allemal gelohnt.
Küsschen und bis heute Abend!“