Neuigkeiten

20. März 2021

Neues aus dem Stadtbezirksbeirat (NS)

Assi-Eck ’21
oder
Tatütata (ohne Reaktanz)

Vergangenen Montag wurde im Neustädter (NS) Stadtbezirksbeirat die Assi-Eck-Strategie ’21 vorgestellt. Über eineinhalb Stunden trugen Bezirksamtsleiter Barth, der NS Polizeirevier-Chef, der nicht sonderlich beredte, aber muskulöse Anführer der „GVD / Bes. Einsatzgruppe“ aka. „Polizeibehörde“ aka. „Ordnungsamt“ aka. die „Sprollos, die sich wie Polizisten verkleiden, kaum bis 5 zählen können und Ordnungswidrigkeiten mit Knüppeln feststellen“ und ein schlauer Dr. vom Kriminalpräventiven Rat ihre Pläne vor. Betont wurde der „kommunikative Ansatz“.

Der Kriminalpräventör würde das Ganze gerne kompetent angehen, und ist anderer Ansicht als die Verwaltung. Etwas genervt wartet er auf Ansprechpartner bei den verschiedenen Ämtern. Kommunikativer Ansatz: CHECK.
Der Ordnungsamt-Dude s.o.. Kommunikativer Ansatz: Öhhh.
Bezirksamtsleiter Barth bemüht sich kleinteilig: Von Bannern an Balkonen bis zur Kenntlichmachung des Klos und geil, geil, geil der „Geisterkampagne“ – dazu später mehr – zieht er alle Register. FunFact: Mobile Toiletten will dort keine Firma hinstellen, weil der Bedarf zu hoch ist. Es soll auch tatsächlich ein „Kommunikationsteam“ kommen, wenn das Geld da ist und die Ausschreibung ausgeschrieben ist und alles fertig verwaltet wurde. Spätestens wenn die Impfsaison vorbei ist, sind die am Start!
Der Polizist berichtete natürlich von den stolzen Erfolgen 2020: 1300 Identitätsfeststellungen für 171 „Tatverdächtige“ von 120 „Straftaten“. Welche Farbe, Aufenthaltsgenehmigung oder gute Ausrede die 1129 Kollateralfeststellungen hatten, blieb offen. Für ’21 plant die Polizei, freitags und samstags konsequent mit am Assi-Eck abzuhängen. Dafür reist der Revierleiter durchs sächsische Polizeiland, um z.B. die Kollegen von der Bereitschaftspolizei davon zu überzeugen, nicht in Kampfmontur zu kommen. Kommunikativer Ansatz: CHECK.
Ängste aus dem Stadtbezirksbeirat, es können nicht genug Bullen aufgetrieben werden, konnten ausgeräumt werden. Traurig: „Es gibt ja in Dresden keinen anderen Party-Hotspot.“
Als der heimliche Grünen-Stadtbezirksbeirats-Fraktionsvorsitzende und inoffizielle politische Möchtegern-Stadtbezirksbeirats-Redelsführer Clemens Schneider (von jenen NS-Grünen, die zusammen mit der SPD im November mehr Polizei zur „Durchsetzung von bestehenden Regeln“ per Antrag forderten (vgl. https://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=509643&type=do)) sich in einer bewegenden Stadtbezirkbeirats-Ansprache über die viele vorgetragene Repression echauffierte, kotzten wir ihm fast in den Kragen.

Eine Problembeschreibung, die zwischen 5 trommelnden Spritis, die womöglich Hilfe bräuchten, 800 seuchenbedingt ausgehungerten Gesellschaftstrinkern und bieraffinen Anwohnern unterscheidet, wird es im Stadtbezirksbeirat nicht geben. Oder wie die DNN es sehr sachlich und realitätsnah auf den Punkt bringt: „Und am nächsten Morgen stiegen Kinder nach einer wegen des Lärms durchwachten Nacht über Erbrochenes, Kot, Glasscherben und andere Hinterlassenschaften des Feiervolks.“ – Hihi, Kot! Kniehoher Party-Schiss. Überall!

Im Anschluss an die ordnungsfetischistische Vorstellung des „kommunikative Ansatzes“ in Uniform folgte quasi das Herzstück des zivilen Sensibilisierungsprogramms: 30.000 € für die Fortführung der“Geisterkampagne“! (Abb. 01)

Pissi, Scheißi und Lärmi wollen ohne Zeigefinger und – Herr Barth konnte es nicht oft genug wiederholen – ohne Reaktanz (googeln!) zu erzeugen, vom Pissen, Scheißen und Lärmen abhalten. Für einen erwachsenen Biertrinker sind die albernen Furzblasen wahrlich eher ein infantiler Stinkefinger, weswegen unsere Anmerkung, dass die Kampagne wohl bestenfalls 3 bis 13-jährige anspricht, aber sicher nicht die Menschen am Eck, nicht ganz so gut ankam. An die richte sich das auch gar nicht, sondern an irgendwen anders. Außerdem könne man doch auch selber mal Ideen liefern. Wäre auch doof festzustellen, dass man sich für eine nutzlose Kampagne entschieden und 12.000€ für die Werbeagentur, 17.615€ 2019 und 32.130€ 2020 völlig sinnlos verbraten hätte. Die 30.167€ für 2021 wurden trotz einzelner Brock’scher PARTEI-Gegenstimme nachgeschoben.

Stadtbezirksrätin Charlotte Brock resümiert:
„Die Assi-Eck-Strategie ˋ21:

Mülleimer … nope
Toiletten … nope
Ausweichorte … nope
Kampagne…Huh-huuuh!
Streetwork … Nope
„Kommunikationsteam“ als Knüppel-Vorh(a)ut ….irgendwann
Bullen, Knüppel, Repressionen …. CHECK

Klasse.“

FAZIT: Wir brauchen diese Saison viel Freibier. Deeskalationskurse „Promille vs. Polizei – Ihr arbeitet – Wir trinken“ durch das PARTEI-Kommunikationsteam sind in Planung.

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